mark E

1. Januar 2021

CO2-Footprint, Klimaneutralität, Klimakompensation…

Wer z.B. CO2 Neutralität „googelt“ bekommt über 85 Mio. Ergebnisse. Ob Flüge, Schuhe, Burger, Banken, fast in allen Bereiche des Lebens gibt es mittlerweile Alternativen die Emissionsfreiheit versprechen.

Für die MEE ist die Reduktion Ihres Energieverbrauchs und somit auch der Verbesserung Ihrer CO2-Bilanz ein gemeinsames Ziel mit Ihnen. Deshalb gehe ich in diesem Artikel näher auf dieses Thema ein.

Zu Beginn eine Definition wie das Europäische Parlament diese Begriffe versteht

Klimaneutralität

Klimaneutralität bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen weltweit durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden.

Als Kohlenstoffsenke wird ein System bezeichnet, das mehr Kohlenstoff aufnimmt als es abgibt. Die wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken sind Böden, Wälder und Ozeane. Laut Schätzungen entfernen natürliche Senken zwischen 9,5 und 11 Gt CO2 pro Jahr. 2019 betrugen die jährlichen globalen CO2-Emissionen 38,0 Gt.

Bisher gibt es keine künstlichen Kohlenstoffsenken, die Kohlenstoff in dem Maße aus der Atmosphäre entfernen können, wie es zur Bekämpfung der globalen Erwärmung notwendig wäre. Der in natürlichen Senken wie Wäldern gespeicherte Kohlenstoff wird durch Brände, Landnutzungsänderungen oder Abholzung wieder in die Atmosphäre abgegeben. Aus diesem Grund müssen die CO2-Emissionen verringert werden, um das Klimaneutralitätsziel umsetzen zu können.

Klimakompensation

Ein anderes Mittel, um Emissionen zu reduzieren und Klimaneutralität zu erreichen, ist der Ausgleich von Emissionen in einem Sektor über Einsparungen von Treibhausgasen an anderer Stelle. Dafür sind Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz oder andere saubere und kohlenstoffarme Technologien nötig. Das Emissionshandelssystem der EU ist ein weiteres Instrument zur Klimakompensation.

Artikel 4 des Pariser Klimaabkommens

„Zum Erreichen des […] langfristigen Temperaturziels sind die Vertragsparteien bestrebt, so bald wie möglich den weltweiten Scheitelpunkt der Emissionen von Treibhausgasen zu erreichen, […] und danach rasche Reduktionen im Einklang mit den besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen herbeizuführen, um in der 2. Hälfte dieses Jahrhunderts ein Gleichgewicht zwischen den anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen aus Quellen und dem Abbau solcher Gase durch Senken […] herzustellen.“

Quelle: Europäisches Parlament

 Bildquelle: unspalsh

Was bedeutet nun Klimaneutral?

Grundsätzlich bedeutet der Begriff klimaneutral, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre nicht erhöht.

Dabei bedeutet Klimaneutral eigentlich nicht gleich CO2-neutral, da es neben CO2 noch weitere Treibhausgase gibt. Im Sinne der globalen Erderwärmung ist CO2 aber der entscheidende Faktor.

Die Verbrennung von Biomasse ist nur dann CO2-neutral, wenn die durch die Verbrennung entstehende Menge CO2 vorher durch das Wachstum von Pflanzen in der Biomasse gebunden wurde. Dabei sind jedoch viele weitere Faktoren, wie z.B. die Bearbeitung in der Landwirtschaft, Einsatz von Düngemittel, deren Herstellung usw. entscheidend.

Was ist die CO2 – Bilanz?

CO2 Bilanz auch Carbon Footprint genannt, ist ein Maß für den Gesamtbetrag von CO2 Emissionen der direkt über alle Lebensstadien inkl. der Wertschöpfungskette eines Produktes verursacht wird.

 „Der Product Carbon Footprint (CO2-Fußabdruck von Produkten) bezeichnet die Bilanz der Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Lebenszyklus eines Produkts in einer definierten Anwendung und bezogen auf eine definierte Nutzeinheit.“

 Quellle: Memorandum: „Product Carbon Footprint“ (PCF) von BMU, UBA und Öko-Institut von Dezember 2009

Beispiel eines Lebenszyklus:

• Herstellung, Gewinnung und Transport der Rohstoffe und Vorprodukte
• Produktion und Distribution
• Nutzung, Nachnutzung
• Entsorgung/Recycling

Schaut man sich diesen gesamten Lebenszyklus im Detail an, lässt sich erkennen wo die größten Reduktionspotenziale in einem Unternehmen liegen.

Bildquelle: unspalsh

Der CO2-Fußabdruck lässt sich u.a. auch für Personen, Organisationen, Länder und Events berechnen.

 Bildquelle: unspalsh

Reduktion der CO2 Emission

Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben gibt es viele Möglichkeiten entlang des Lebenszyklus die CO2 Emission zu reduzieren. Hierzu kann eine ausführliche CO2-Blianz Ihres Unternehmens als Grundlage dienen.

Unser Ansatz ist dabei, Ihren Nutzenergieverbrauch zu reduzieren und mit einer Effizienzsteigerung die CO2-Bilanz signifikant zu verbessern. Dabei spielt es keine Rolle ob wir Ihre Heiz-, Kälte-, Lichtanlage oder Ihren Stromverbrauch betrachten, denn jede kWh Energie die nicht verbraucht wird und somit erst gar nicht erzeugt werden muss, macht sich positiv in Ihrem CO2-Footprint bemerkbar.

Kompensation der CO2 Emission

Egal wie sehr Sie sich auch anstrengen, es wird Ihnen in naher Zukunft, in den meisten Fällen nicht gelingen, den gesamten Lebenszyklus aller Ihrer Produkte ausnahmslos CO2-Emissionsfrei herzstellen und zu nutzen, denn dafür ist das ganze Thema zu komplex.

Eine Kompensation oder Ausgleich von CO2-Emissionen ist dabei eine weitere Chance dem ganzheitlichen Klimaschutz einen Schritt näher zu kommen. Es gibt die Möglichkeit anerkannte Klimaschutzprojekte zu unterstützen und somit die eigne CO2-Bilanz zu verbessern.

Für sogenannte Klimaschutzprojekte gibt es verschiedene Standards. Dabei erfüllen der Gold Standard und der Verified Carbon Standard die Kriterien des Koyto-Protokolls. Darüber hinaus gibt es weitere anerkannte Zertifikate. Die britische Firma Markit führt z.B. eine weltweite Datenbank über stillgelegte Zertifikate, damit diese nicht doppelt gehandelt werden können.

 Bildquelle: unspalsh

Die Deutsche Umwelthilfe kommentiert dies wie folgt:

„Reine Kompensation bringt den Klimaschutz auf lange Sicht nicht voran, denn unsere Lebens- und Wirtschaftsweise auf Kosten des Klimas zementiert sich dadurch“ 

Der Begriff Klimaneutralität wird häufig nur auf bestimmte Unternehmensbereiche angewendet. Selten werden die Emissionen eines Unternehmens global betrachtet, sondern nur in Teilbereichen, wie z.B. der Versandt, die Verwaltung oder der Transport. Man sollte mit dem Begriff „Klimaneutralität“ einfach sehr bedacht umgehen und auch ruhig mal hinterfragen.

Wie bei fast allen Dingen, ist es auch hier ganz wichtig, einfach mal damit anzufangen. Unser Team unterstützt Sie gerne dabei, die entscheidenden Schritte voranzugehen.


Quellen:
– Wikipedia
– Europäisches Parlament
– energieagentur.nrw

Titelbild: unspalsh