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11. September 2020

Lichtverschmutzung und warum MEE auf intelligente LED-Technik für die Außenbeleuchtung setzt

„Die Dunkelheit ist uns fremd geworden. In früheren Zeiten stand die Finsternis für das Böse, dort walteten dunkel Mächte und wer das Licht mied und keine Fackel mit sich trug, hatte etwas zu verbergen.“

Die Welt wird jedes Jahr heller

Der von einem internationalen Wissenschaftlerteam herausgegebene Weltatlas der Lichtverschmutzung dokumentiert, wie massiv künstliche Beleuchtung den Nachthimmel mittlerweile weltweit erhellt: Mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung lebten demnach bereits 2016 unter einem lichtverschmutzten Himmel. In Europa und den USA sind es sogar 99 Prozent der Bevölkerung.

Bei der Auswertung globaler Satellitendaten stellten die Forscher vom GFZ fest, dass weltweit die Nacht weiter verschwindet: Pro Jahr wächst die Intensität des künstlichen Lichts und die Größe der beleuchteten Fläche um rund zwei Prozent (Stand: November 2017).

Besonders in Westeuropa gibt es kaum noch Gegenden, in denen der Nachthimmel nicht durch künstliche Beleuchtung erhellt wird. Dunkelheit lässt sich noch am ehesten in Schottland, Schweden, Norwegen sowie in bestimmten Regionen Österreichs und Spaniens erleben.

„Die nächste Generation wird in ganz Europa keine einzige Stelle mehr finden, an der die Milchstraße mit bloßem Auge zu sehen und zu erkennen ist und das ist dramatisch.“ Harald Bardenhagen, Astronom

Bildquelle: Weltatlas der Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung bringt die Natur aus dem Gleichgeweicht

Wie der Mensch leiden auch andere tagaktive Organismen unter den zu hellen Nächten, weil sie sich nicht mehr richtig regenerieren können. Unsere künstliche Beleuchtung stört damit ganze Ökosysteme. Nachtaktive Vögel und Insekten werden in ihrem Rhythmus oder bei der Orientierung gestört. Die künstliche Beleuchtung ist damit ein Puzzlestein der komplexen Problematik von Vogelsterben und Insektensterben. Auch auf andere Tiere hat die Lichtverschmutzung teils verheerende Wirkung.
Quelle [2]

Definition der Lichtverschmutzung

Der Begriff „Lichtverschmutzung” entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (DEGENRING 2015). Lichtverschmutzung bezeichnet alle nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt, die allein durch künstliches Licht verursacht werden (vgl. Anhang II Nr 3 lit. e Ökodesign-Verordnung).

Darunter fallen nachteilige Auswirkungen auf den Menschen, Flora und Fauna sowie Beeinträchtigungen des ästhetischen Erscheinungsbildes von Stadt- und Naturlandschaften und der Sichtbarkeit des Sternenhimmels. RICH & LONGCORE (2006) unterscheiden zwischen „astronomischer Lichtverschmutzung” und „ökologischer Lichtverschmutzung”. Astronomische Lichtverschmutzung bezeichnet demnach die Überblendung des Nachthimmels durch künstliches Licht. Ökologische Lichtverschmutzung beschreibt die nachteiligen Auswirkungen auf Ökosysteme durch künstliches Licht. Im Rahmen dieses Leitfadens werden unter dem Begriff der Lichtverschmutzung sämtliche nachteilige Auswirkungen künstlichen Lichts verstanden.

Der Handlungsleitfaden zielt darauf ab, die ökologischen nachteiligen Auswirkungen durch künstliches Licht zu vermeiden oder zu minimieren sowie eine gute Beleuchtungspraxis zu fördern. Ungeachtet dessen wirken sich die vorgeschlagenen Maßnahmen in der Regel auch positiv auf den Nachthimmel aus und reduzieren die astronomische Lichtverschmutzung.
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Lichtsmog, warum er so schlecht für die Tiere ist

Es gibt nur noch wenige Orte in Deutschland, an denen die Nacht noch Nacht sein darf. Überall anders sind die Straßen, Denkmäler und Brunnen bis in die tiefe Nacht erhellt und werden angestrahlt. Purer Stress für Tiere, Pflanzen und vor allem für Insekten.

Mit der Einführung der Straßenbeleuchtung begann die stete Verbreitung der hellen Nacht. Das war vor über 100 Jahren. Heute spricht man von Lichtverschmutzung und dem Verlust der Nacht. Und das hat mittlerweile starke Auswirkungen. Davon betroffen sind vor allem die nachtaktiven Insekten. Dr. Franz Hölker, Leiter der Arbeitsgruppe Lichtverschmutzung und Ökophysiologie am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin war Ende 2017 an einer Publikation beteiligt, bei der durch Satellitenbilder heller und auch dunkler werdende Flecken auf der Welt quantifiziert wurden. Das Ergebnis war eine über 2-prozentige Zunahme des Lichts in bereits beleuchteten Bereichen als auch eine über 2-prozentige Ausbreitung der beleuchteten Fläche – und das pro Jahr. Besonders Großstädte werden immer heller, denn je größer die Metropole ist, je mehr Menschen auf einem Fleck leben, desto höher ist die Lichtverschmutzung, so Dr. Benjamin Mirwald, Leiter der Münchner Volkssternwarte.
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September 2020: Wieder sind Hunderte Möwen am Kölner Dom zu sehen

Bildquelle: Mark-E Effizienz

Derzeit ist es auch wieder in vielen lokalen Zeitungen zu lesen. Wer jetzt nachts gegen 23 Uhr, wenn´s richtig dunkel geworden ist, zu den Domspitzen schaut, erlebt ein Spektakel: Hunderte Lachmöwen – die kleinsten ihrer Art – umkreisen die Türme in Riesenschwärmen. Immer wieder drehen sie ihre Runden und schnappen im Sturzflug nach Beute. Die Nachtbeleuchtung des Dom lockt die Insekten an und die wiederum die Vögel.

Eigentlich bleiben die in der Regel tagaktiven Möwen in Riesenschwärmen an den Poller Wiesen. Der Kölner Ornithologe Falko Huckenbeck erklärt: „So wie die Elster aus dem Wald in die Stadt kam, kommen jetzt die Möwen auch nachts auf Futtersuche in die City. Sie sind intelligente Tiere und haben gemerkt: „Am Dom gibt es reiche Beute.

Quelle [3]

Lichtverschmutzung kein rein urbanes Thema

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Bildquelle:  unsplash

Auch auf dem Land und in kleineren Städten sind mittlerweile die Straßenzüge und etwaige Denkmäler oder Brunnen nachts stark erhellt. Dr. Benjamin Mirwald, Leiter der Volkssternwarte München, führt an, dass es in Brandenburg und Niederbayern tatsächlich noch einige sehr dunkle Gebiete gäbe. Auch in den Alpen seien noch sehr dunkle Stellen zu finden. Wohingegen München und Umgebung sehr hell sei, genauso wie Hamburg, Berlin und das gesamte Ruhrgebiet.
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Straßenlaternen locken Insekten an

Durch die stete Helligkeit in der Nacht werden Insekten irritiert und vergessen völlig ihre Funktionen und Aufgaben. Die Tiere tummeln sich aus unterschiedlichen Gründen im Licht. Manche sind geblendet, andere desorientiert und wieder andere verwechseln die Straßenlaterne mit dem Mond, den sie als Orientierungspunkt nutzen. Einmal im Lichtkegel angekommen, sterben sie entweder durch Erschöpfung oder durch Raubinsekten, die ebenfalls ihre angestammten Territorien verlassen haben, um unter Straßenlampen und Co. nach Futter zu suchen. So entsteht ein Ungleichgewicht, das so von der Natur nicht vorgesehen ist.

Die Natur gerät also immer mehr aus dem Gleichgewicht. Denn die Funktion der Insekten ist nicht zu unterschätzen. Wenn es keine Insekten gäbe, dann hätten viele andere Tiere auch keine Chance. Dazu zählen Vögel, Fische, Amphibien, Reptilien und andere räuberische Insekten. Durch die nächtliche Beleuchtung kann es passieren, dass Insekten so irritiert werden, dass sie es nicht zu den Orten schaffen, an denen sie sich normalerweise fortpflanzen. So kann der Nachtfalter durch einen hell beleuchteten Straßenzug so irritiert werden, dass er es nicht über die einzelnen Lichtkorridore hinaus schafft, obwohl er auf dem Weg zum Paarungsplatz war.

Quelle [1]

 

Auch undichte Leuchten werden zur Insektenfalle

 Bildquelle: [Nachhaltige Außenbeleuchtung / Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz]

„Eine einfache Regel, wenn es um die Verwendung von Licht in der Nacht geht!
Nur dann beleuchten, wenn man es braucht. Nur das beleuchten, dass man braucht. Und das am besten in einer Farbzusammensetzung, die möglichst wenig negative Auswirkungen auf den Mensch und die Natur hat.“ [Dr. Franz Hölker]

Die Farbe macht den Unterschied

Man unterscheidet „kaltweißes Licht“ (über 5500 K), „neutralweißes Licht“ (5500 – 3000 K) oder „warmweißes Licht“ (unter 3000 K).

Für die Beeinträchtigungen von Organismen durch unterschiedliche Farbspektren des Lichtes sind viele Zusammenhänge bisher noch wenig erforscht. Es gibt allerdings immer mehr Hinweise auf nachteilige Auswirkungen durch kaltweiße Leuchtmittel, die ein breites Farbspektrum und einen relativ hohen Anteil an blauen Lichts emittieren. Kaltweißes Licht mit einem hohen blauen Lichtanteil sollte daher während des Abends und der Nacht weitestgehend vermieden werden.

Für Straßenbeleuchtungen wird daher eine Farbtemperatur von 3000 Kelvin empfohlen, die eine hohe Farbwiedergabe und eine geringe Streuung bei nebeligen Bedingungen ermöglicht, sowie noch eine relativ gute Dunkeladaption des menschlichen Auges erlaubt. Moderne LED zeigen aber auch mit geringeren Farbtemperaturwerten schon erstaunlich hohe Farbwiedergabewerte, die eine Limitierung auf weiße LED nicht mehr erfordert.

MEE setzt auf intelligente Außenbeleuchtung

MEE setzt dabei auf LED-Technik mit einer Farbtemperatur von ca. 3000k für die Außenbeleuchtung. Wir beraten unsere Kunden über den Einsatz einer effizienten Beleuchtungsanlage, wobei sich Effizienz hierbei sowohl auf das Sparen von Energie, als auch auf den umweltschonenden Einsatz bezüglich der Lichtverschmutzung bezieht. Während der Planung wählen wir ein schonendes Farbspektrum, sodass nur dort eine Beleuchtung eingesetzt wird, wo Sie auch sinnvoll ist. Zudem setzen wir auf großflächige Leuchten mit einer geringeren Leuchtdichte, die durch eine intelligente Steuerung die Beleuchtungsstärke automatisch dem jeweiligen Grad der Dunkelheit anpassen.

Ein bewusster Umgang mit künstlichem Licht setzt die Kenntnis der nachteiligen Auswirkungen und ihrer Vermeidung voraus. Bei der Planung einer Außenbeleuchtung ist es daher entscheidend einen intelligenten Kompromiss zwischen Energieeffizienz und Ökologie zu realisieren. Lassen Sie unsere Lichtprofis Ihre Außenbeleuchtungsanlage überprüfen und Ihnen im Bedarfsfall ein optimiertes Konzept erstellen. Dies hat gleich mehrere Vorteile für Sie als unseren Kunden.

  1. Sie kommen den Forderungen des Bundesamtes für Naturschutz nach.
  2. Gleichzeitig, reduzieren Sie Ihre Stromkosten, durch eine von unseren Ingenieuren, bedarfsangepasste Auslegung Ihrer neuen Beleuchtungsanlage.
  3. Sie erhöhen die Sicherheit durch bessere Sichtverhältnisse

Quelle [1]: BR.de
Quelle [2]: Bundesamt für Naturschutz / Leitfaden zur Neugestaltung und Umrüstung von Außenbeleuchtungsanlagen
Quelle [3]: www.express.de

Titelbild: unsplash

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